Fundstück - Affenlarve
Wie in der ersten Chronik niedergeschrieben, konnten die Milser Matschgerer 1971 zum ersten Mal wieder mit einem Auftritt und einer neuen Figur, einem „Affen“, Aufsehen erregen. Haller Ferdinand hat die Larve für den Affen in Absam beim Kirchebner Max im Jahre 1970 schnitzen lassen, da es in Mils zu dieser Zeit noch keinen Schnitzer gegeben hat. Wie es damals üblich war, wurden Gewänder und Larven die ganze Fasnacht über bei jedem Ausrücken von einer anderen Person getragen. Am Ende der Fasnacht landete dann Gewand und Larve bei demjenigen, der es als Letzter getragen hatte, im Keller oder auf dem Dachboden. So passierte es auch, dass die Affenlarve irgendwann verloren ging und niemand mehr wusste, wo diese war.
Im März 2023 bekam Obmann Thomas Ried von Kölli Michaela (geb. Giuliani) einen Anruf. Sie erzählte, dass sie beim Ausräumen der Wohnung des verstorbenen Tirler Günter (gest. 1.12.2020) in Mils eine Larve gefunden hat und sie würde diese gerne den Milser Matschgerern schenken. Tirler Günter, ein Milser Original, ist in den Wiederanfangsjahren immer wieder mit den Matschgerern ausgerückt. Beim Treffen mit Kölli Michaela zur Übergabe der Larve stellte sich der Obmann die Frage, ob diese überhaupt einen Bezug zur Milser Fasnacht hat. Er konnte sich nicht vorstellen, zu welcher Figur diese Larve, die eher einer Krampuslarve ähnelte, passen würde. Es folgte ein Anruf bei Haller Ferdinand und ein Bericht über den Fund. Ferdl ahnte es bereits und bei einem Treffen bestätigte sich seine Vermutung, dass es sich wirklich um die seit 40 Jahren verschwundene Affenlarve handelte. Ein altes Stück Vereingsgeschichte wurde durch Glück vor der Sperrmüll gerettet. Seither hat die Larve einen Ehrenplatz in der Glasvitrine im Vereinslokal neben dem alten Milser Bären gefunden.